Ein Ziel des Projektes ist es an beispielhaften Standorten Artenschutzmaßnahmen umzusetzen, wobei
als Zielarten Arten des Siedlungsraums im Fokus stehen, deren Bestände rückläufig sind. Diese
„regionalen Leuchttürme des Artenschutzes“ sollen innerhalb des Projektzeitraumes öffentlich
zugänglich gestaltet und im Rahmen einer Radroute erlebbar werden.

Hauptwache Melle /  Der alte Speicher Buer

Am Schlauchturm der Meller Hauptwache wurden in luftiger Höhe Nistkästen für den Mauersegler angebracht, denn ihr Lebensraum ist bedroht. Mauersegler sind Höhlenbrüter, die als Kulturfolger in Dach- und Mauernischen unserer verwinkelten Altstädte zahllose Brutmöglichkeiten fanden. Energetisch optimierte und glattfassadige moderne Bauweisen und Sanierungen haben das Angebot an Nistgelegenheiten inzwischen aber erheblich reduziert.

Inzwischen wurden auch an einigen Kirchtürmen und hohen Schulgebäuden weitere Mauerseglerkästen angebracht.

Heldenhain

Im Heldenhain wurden von der Artenschutz AG des Gymnasium Melle verschiedene Nistkästen angebracht, besonders viele davon für den Star. Denn der einst häufige Star gilt in Deutschland mittlerweile als gefährdete Art. Eine Ursache ist das verbreitete Insektensterben, wodurch das Futterangebot auch für den Star schwindet. Eine andere ist das fehlende Nisthöhlenangebot.

Blühwiese

Artenreiche Blühwiesen sind überlebenswichtige Lebensräume für eine Vielzahl von verschiedensten Insekten. Dort finden sie Nahrung und teilweise auch Brutmöglichkeiten in und an Blättern und den Stängeln der Pflanzen. Und die zukünftigen Stare und andere Vögel aus dem Heldenhain haben gleich in ihrer Nachbarschaft das nötige Futterangebot.

Siedlung

Wie auch die Mauersegler finden viele Höhlen- und Halbhöhlenbrüter an den gut gedämmten und sanierten Fassaden keine Einschlupf Möglichkeit mehr, um dort zu brüten. Auch alte Obstbäume oder andere alte Bäume, in denen viele Hohlräume vorhanden sind, gibt es in unserem ländlichen Siedlungsraum oftmals nicht mehr. So sind auch Blau- und Kohlmeisen und der Haussperling auf künstliche Nisthilfen angewiesen. Deshalb wurden in dieser Siedlung von der SON zahlreiche verschiedene Nistkästen aufgehängt.

Friedhof

Auf dem Friedhof in Buer wurde auf zwei ehemaligen Grabstellen ein Nistlebensraum und Sonnenbadeplatz für verschiedene Wildbienenarten angelegt (diese haben nur sehr kurze Stachel, so dass sie damit keine Menschen stechen können und sind auch ausgesprochen friedlich). Denn besonders die im Boden nistenden Wildbienen finden aufgrund der intensiven Flächenutzung in der Landwirtschaft und Forstwirtschaft, der flächendeckenden Versiegelung in den Siedlungsräumen und unserer Ordnungsliebe, oft keinen Platz mehr zur Eiablage. Dabei brauchen sie nur eine möglichst pflanzenfreie und ungestörte Sand- oder Lehmfläche, in die sie ihre Brutröhren anlegen können und einen Stein auf dem sie sich aufwärmen können. So ein kleines Sonnenplätzchen kann auch gut im eigenen Garten angelegt werden. Dazu einige heimische Wildstauden und Wild- oder Obststräucher für die Futtersuche und man kann neugierig auf die neuen Gartenbewohner sein.

Fledermauskeller

Die kalte Jahreszeit überdauern Fledermäuse im Winterschlaf. Sowie beim Igel sinkt dabei ihre Körpertemperatur weit ab, ihre Herzschlag- und Atemfrequenz ist stark erniedrigt. Werden sie in ihrem Winterquartier gestört, kommen sie oft in der Kälte um.

Sichere Plätze zum Überwintern fanden die Fledermäuse früher häufig in feuchten Gewölbekellern, in Stollen in Baumhöhlen oder auch auf Dachböden, je nach Ansprüchen der Fledermausart.

Doch sowie bei den Vögeln, finden auch die Fledermäuse diese Quartiere nur noch selten.

So wurde im Garten des Artenschutzhauses ein Fledermauskeller angelegt und wir sind sehr gespannt, wann die ersten Fledermäuse ihn entdecken.

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